Unsere Strategie

Der Ansatz von Cocoa Life, das Risiko von Kinderarbeit in der globalen Kakao-Lieferkette zu adressieren, beinhaltet Prävention, Überwachung und Gegenmaßnahmen und zielt insbesondere darauf ab, die systemischen Ursachen anzugehen. Hier können Sie sich unsere Strategie gegen Kinderarbeit herunterladen.
Prävention
Mit seinem ganzheitlichen Ansatz geht Cocoa Life die Ursachen von Kinderarbeit an: Armut und fehlende Entwicklung in den ländlichen Gebieten. Durch unsere Gemeindeaktionspläne (Community Action Plans) entwickeln wir Maßnahmen, die zur Vermeidung von Kinderarbeit beitragen:
- Steigerung des Einkommens aus dem Kakaoanbau und aus weiteren Quellen
- Befähigung der Gemeinden, sich für ihre eigene Entwicklung einzusetzen
- Stärkung von Frauen zu Hause und innerhalb der Gemeinde
- Verbesserter Zugang zu hochwertiger Bildung
In wohlhabenderen landwirtschaftlichen Kakaobetrieben sind die Bauern seltener auf die Mitarbeit ihrer Kinder angewiesen. Geförderte Frauen und Gemeinden, die den Entwicklungsbedarf von Kindern erkennen, werden darauf Acht geben, dass ihre Kinder zur Schule gehen. Und Kinder, die Zugang zu hochwertiger Bildung haben, haben die Chance auf eine erfolgreiche Zukunft, die jedes von ihnen verdient.
Schutzsysteme für Kinder Stärken
Zusätzlich zu unseren vorbeugenden Maßnahmen entwickeln wir gemeinsam mit den lokalen Behörden zielgerichtete Maßnahmen, um Schutzsysteme für Kinder aufzubauen und zu stärken. Die Maßnahmen können dabei je nach Anbaugebiet unterschiedlich sein. Unser Ansatz zur Stärkung der Schutzsysteme für Kinder steht im Einklang mit der Cocoa Life Mission, den Wandel der Kakaobranche voranzutreiben, sowie den folgenden Prinzipien:
Gemeinde-basiert: Wir sind der Meinung, dass erfolgreiche Kakaoanbau-Gemeinden, die selbst in der Lage sind, Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Kinder zu übernehmen, die Grundlage für eine nachhaltige Kakao-Lieferkette sind.
System-stärkend und nachhaltig: In Gemeinden und Familien, in denen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und Infrastruktur besteht, und Kinder Zugang zu hochwertiger Bildung haben, können Gemeindebehörden und staatliche Institutionen besser dafür sorgen, dass Kinderrechte geschützt werden und das Kindeswohl nicht gefährdet wird.
Rechtebasiert und kinderfreundlich: Damit sichergestellt wird, dass die Interessen des Kindes, wie in der UN-Kinderrechtskonvention verankert, berücksichtigt werden. Dies beinhaltet einen weiter gefassten Schutz von Kindern, der über die grundlegende Problematik der Kinderarbeit im Kakaoanbau hinausgeht, und alle Angelegenheiten in Bezug auf Kinderrechte innerhalb der Gemeinde einschließt.
Überwachung und Gegenmassnahmen
Wir arbeiten mit lokalen Behörden und Partnern zusammen, um Gemeinde-basierte Systeme zur Überwachung und Unterbindung von Kinderarbeit (Child Labor Monitoring and Remediation Systems, CLMRS) einzuführen. "Gemeinde-basiert" bedeutet, dass bei den CLMRS, wie auch bei Cocoa Life, die Gemeinden und deren Stärkung im Mittelpunkt stehen. Damit die CLMRS nachhaltig sind und auf lange Sicht unabhängig von Cocoa Life funktionieren können, konzentrieren wir uns darauf, die Kapazitäten der Gemeinden sowie die der Behörden auszubauen, damit diese die Gemeinden unterstützen und ihre Pflicht erfüllen, die Menschenrechte zu schützen. Das bedeutet, dass wir im Rahmen unserer CLMRS:
- Gemeindekommitees zum Schutz von Kindern einrichten und schulen, die dann als zentrale Anlaufstelle innerhalb der Gemeinde fungieren und die Hauptverbindung zu Schulen und Bezirksbehörden darstellen
- durch Befragungen von Haushalten und Kindern ermitteln, welche Kinder gefährdet sind, insbesondere solche, die nicht zur Schule gehen, bei denen das Risiko von Kinderarbeit besteht oder die bereits arbeiten
- Eltern gefährdeter Kinder einbeziehen und Kinder durch kollektive oder einzelne Gegenmaßnahmen unterstützen
- alle Daten an die Behörden weitergeben und bei entsprechenden Fällen, wenn nötig, Gegenmaßnahmen ergreifen
- Staatlich entwickelte Hilfsmittel nutzen, um nationale Richtlinien zu unterstützen und die Entwicklung von Parallelsystemen zu vermeiden
- Kinderrechte aus einem Standpunkt betrachten, der über Kinderarbeit hinausgeht, und alle Kinder in der Gemeinde einbeziehen, unabhängig davon, ob deren Eltern Kakao anbauen oder nicht
- Basierend auf unseren Erfahrungswerten von den CLMRS und dem Cocoa Life-Programm, setzen wir uns gemeinsam mit Regierungen für Maßnahmen ein, die einen breiten Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für Kinder in Kakaoanbaugebieten und darüber hinaus schaffen
Zusammenarbeit
Deswegen unterstützen wir als Gründungsmitglieder die Arbeit der World Cocoa Foundation (WCF) und der International Cocoa Initiative (ICI), um die Ursachen der Kinderarbeit zu adressieren, und bemühen uns um starke öffentlich-private Partnerschaften mit Regierungen, Entwicklungspartnern und zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Gemeinsam rufen wir die EU dazu auf, die Sorgfaltspflicht in Bezug auf Menschenrechte und Umweltschutz für Unternehmen der globalen Kakao-Lieferkette zu verschärfen und einen intelligenten Policy-Mix einzuführen, um in den produzierenden Ländern notwendige Rahmenbedingungen zu unterstützen, in denen Menschenrechte, einschließlich die der Kinder, respektiert werden (Gemeinsamen Standpunkt hier lesen).
"Kinderarbeit kann nur dann effektiv bekämpft werden, wenn die verschiedenen Ursachen beseitigt werden. Hierzu müssen viele verschiedene Fähigkeiten vereint werden. Deswegen sind Partnerschaften für Cocoa Life so wichtig. Jetzt, wo das Programm wächst, wird Cocoa Life einen transformativen Effekt auf Kakaogemeinden haben, und sich auf das Risiko von Kinderarbeit auswirken."
Nick Weatherill, Geschäftsführer, International Cocoa Initiative