Cocoa Life setzt sich für die Abschaffung der Abholzung, die Erhaltung der Kakao-Ökosysteme und den Schutz von Land und Wäldern ein – so lautet unser Versprechen an zukünftige Generationen.
Kakaobauern sind schon heute mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert und wenn wir nicht handeln, könnten die derzeitigen Kakaoanbaugebiete bereits innerhalb der nächsten 30 Jahre nicht mehr für den Anbau von Kakao geeignet sein.
Über das Programm Cocoa Life investieren wir in die Ausbildung von Kakaobauern und die Förderung und Übernahme bewährter Praktiken, zu denen unter anderem die Agrarforstwirtschaft zählt, mobilisieren wir Gemeinschaften zum Schutz von Wäldern, pflanzen Bäume und vieles mehr. Das schaffen wir aber nicht allein. Partnerschaften sind der Schlüssel zu einem nachhaltigen Wandel und wir arbeiten gemeinsam mit der Industrie und den Regierungen daran, passende Strategien und Pläne zu entwickeln und diese umzusetzen.
ABHOLZUNG
Die Abholzung beeinflusst das lokale Wetter und verursacht Kohlenstoffemissionen, die zum weltweiten Klimawandel beitragen. Im Zuge zunehmender Wetterveränderungen, wie hohen Temperaturen und Dürren, können die Bauern weit weniger Kakao anbauen. Sie sind gezwungen, in neue Gebiete vorzudringen und der Teufelskreis beginnt von neuem.
So liefern beispielsweise die Côte d'Ivoire und Ghana rund 60% des weltweiten Kakaos, weisen aber gleichzeitig hohe Abholzungsraten von schätzungsweise 2,7% bzw. 2,9% auf. Einige Berichte zeigen, dass die derzeitigen Kakaoanbaugebiete in den nächsten 30 Jahren möglicherweise nicht mehr für die Kakaoproduktion geeignet sind, wenn wir nicht handeln. Kakaobauern erfahren bereits heute die Auswirkungen des Klimawandels und suchen bei uns Rat und Hilfe.
Cocoa Life schützt die Umwelt und die Ökosysteme, in denen Kakao angebaut wird, mit dem Angebot von Schulungen zu nachhaltigen Praktiken zur Steigerung der Produktivität, zum Schutz der Wälder und zur Unterstützung von Gemeinschaften in ihrem Kampf gegen den Klimawandel.
Unsere Strategie konzentriert sich auf drei Bereiche:
Anbau:
- Schulung der Bauern zum Thema gute landwirtschaftliche Praktiken zur Steigerung der Kakaoerträge und Förderung tragfähiger Existenzen, damit Bauern dem Klimawandel mehr entgegensetzen können.
- Fortschritt bis heute:
- Ausbildung von mehr als 175.000 Kakaobauern bis Ende 2019 hinsichtlich guten landwirtschaftlichen Praktiken, beispielsweise wie Pestizide am besten einzusetzen und wie schattenspendende Bäume anzupflanzen sind.
- Verteilung von 10,8 Mio. Kakaosetzlingen zur Erhöhung der Erträge
- Anpflanzung von mehr als 1,1 Millionen artfremder Bäume (non-cocoa trees) in landwirtschaftlichen Kakaobetrieben in Ghana, 176.000 in Côte d’Ivoire und 58.000 in Indonesien. Landwirtschaftliche Kakaobetriebe werden durch artfremde Bäume produktiver. Durch Diversifizierung und ihre schattenspendende Wirkung nehmen diese Bäume Kohlenstoffemissionen auf und tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei.
- Unser Forschungsteam hat agrarforstwirtschaftliche Pilotprojekte ausgearbeitet, um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wie Farmen widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels werden können. Hier mehr erfahren in unserem aktuellen CFI-Bericht.
Schutz:
- Geographische Erfassung aller Cocoa Life-Betriebe zur Identifizierung gefährdeter Gebiete sowie, in Zusammenarbeit mit Global Forest Watch, die Überwachung von Verlusten des Baumbestands und die Wiederherstellung geschädigter Wälder
- Fortschritt bis heute:
- Kartografische Erfassung von mehr als 149.000 landwirtschaftlichen Betrieben in Ghana, Côte d’Ivoire und Indonesien.
- Wir nutzen Satellitenbild-basierte Hilfsmittel wie z. Bsp. Global Forest Watch, um potenzielle Anzeichen von Baumbestandsrückgang und Abholzung in unserer Lieferkette zu identifizieren.
- Einführung der ersten App zur Baumregistrierung für Landwirte in Ghana, mit der sie ihre Bäume digital per Smartphone registrieren können, was ihnen ermöglicht, den Gesamtwert der Bäume durch Eigentümerschaft voll auszuschöpfen.
- Pilotprojekt zur Risikobewertung von Entwaldung in Côte d’Ivoire unter Berücksichtigung von 125.924 ha Wald bis Ende 2019.
Menschen:
- Finanzielle Unterstützung für Kakaobauern und ihre Gemeinschaften zur Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit und Sicherstellung, dass ihre Maßnahmenpläne den Schutz von Wäldern zur Priorität erklären.
- Fortschritt bis heute:
- Wir konnten für die Côte d'Ivoire erstmals erfolgreich einen Ansatz für Bauern und Gemeinden entwickeln, um die Anwendung guter Landnutzungspraktiken zu ermöglichen. Bis Ende 2019 hatten 1.062 Bauern Verträge unterzeichnet, für das Pflanzen artfremder Bäume in ihren landwirtschaftlichen Betrieben und zum Schutz und zur Wiederaufforstung von Waldgebieten Geld zu erhalten (Zahlung für Umweltdienstleistungen, Payment for Environmental Services (PES)).
- Unterstützung von Frauen in Kakaogemeinden beim Betrieb der Baumschulen, die die Bauern mit Bäumen wie z.B. Obstbäumen versorgen, um in den Anbaubetrieben Schatten zu spenden und als zusätzliche Einkommensquelle zu dienen. Erfolgreiches Pilotprojekt an der Côte d'Ivoire, das sechs Village Savings and Loan Associations (VSLAs) mit drei Baumschulen verbindet und für den Anbau von 150.000 Baumsetzlingen zur Produktion von Nahrungsmitteln und Holz sorgt (der Erlös fließt zurück in die VSLAs).
"Illegale Abholzung innerhalb unserer Kakaolieferkette ist nicht zu dulden. Wir nutzen unser Programm und arbeiten mit Regierungspartnern zusammen, um in solchen Fällen aktiv zu werden: Wir identifizieren gefährdete Gebiete, indem wir alle in unserem Cocoa Life-Programm registrierten Betriebe kartieren, und wir sorgen für Anreize zur Förderung der Agrarforstwirtschaft, Aufforstung und den Schutz der Wälder, indem wir Mittel zur Aufrechterhaltung von umweltgerechten Systemen bereitstellen. Die Bekämpfung der Abholzung ist eine große Herausforderung, die allerdings notwendig ist, und wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen, indem wir die gewonnenen Erkenntnisse umsetzen und weitergeben. Unsere öffentliche Verpflichtung besteht darin, vor Ort mitanzupacken, die Ursachen zu bekämpfen und mit den Regierungen und anderen Organisationen zusammenzuarbeiten. Wir müssen jetzt gemeinsam handeln - und zwar schnell!"
Cedric van Cutsem, Associate Director Cocoa Life, Global Operations, Mondelēz International
Wir haben uns dazu verpflichtet, eine führende Rolle bei der Förderung des branchenweiten Wandels zu übernehmen und haben im Lauf der Jahre wichtige Etappenziele erreicht:
- 2014: Unterstützung der New York Declaration on Forests, mit der die Praxis der Abholzung beendet werden soll
- 2015: Verpflichtung zur Teilnahme an den Klimaverhandlungen der Privatwirtschaft im Rahmen der COP21 in Paris zur Unterstützung des Programms der Côte d'Ivoire zur Bekämpfung der Abholzung im Land und Übernahme einer führenden Rolle
- 2017:
- Gründung der Cocoa & Forests Initiative in Zusammenarbeit mit der World Cocoa Foundation, der Prince of Wales' International Sustainability Unit und elf weiteren Kakao- und Schokoladenunternehmen zur Bekämpfung der Abholzung und Schädigung von Wäldern
- Ankündigung der Cocoa & Forests Initiative’s Frameworks for Action im Rahmen der UN-Klimakonferenz (COP23) in Kooperation mit den Regierungen der Côte d'Ivoire und Ghana
- Unterzeichnung einer Absichtserklärung gemeinsam mit dem Umweltministerium der Côte d'Ivoire zur Unterstützung des hochgesteckten Ziels des Landes, die Abholzung zugunsten des Kakaoanbaus auf Null zu reduzieren
- Startschuss für das erste REDD+-Projekt in der Region Nawa (Côte d'Ivoire), in dessen Rahmen Kakaoanbaubetriebe in 85 % des Gebiets kartiert wurden, um durch Abholzung gefährdete Gebiete zu identifizieren und zu überwachen sowie Landnutzungspläne zu erstellen
- Veröffentlichung eines Papiers zu gemeinsamen Diskussionen in Zusammenarbeit mit dem United Nations Development Programme (UNDP), in dem untersucht wird, wie der öffentliche und der private Sektor zusammenarbeiten können, um die Abholzung an der Côte d'Ivoire zu verringern
- 2018:
- Unterzeichnung einer Absichtserklärung gemeinsam mit dem UNDP, der Forestry Commission of Ghana und dem Ghana Cocoa Board zum Abbau der Emissionen infolge der Abholzung und Gefährdung der Wälder innerhalb der Kakaolieferkette in ganz Ghana
- Verpflichtung zur Veröffentlichung eines Aktionsplans im Rahmen der Cocoa & Forests Initiative in Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Regierung in Ghana
- Beginn der Ausweitung von Cocoa Life in Brasilien, einschließlich der Etablierung effektiver Agrarforstmodelle, um Kakaobauern bei der Anpflanzung von Bäumen im Rahmen umfassender Anbaupläne zur Wiederherstellung geschädigter Flächen im Amazonas zu unterstützen
- 2019: Veröffentlichung ambitionierter Aktionspläne zum Schutz und zur Aufforstung von Wäldern in den Kakao-Anbaugebieten der Côte d'Ivoire, Ghana und Indonesien, als Teil der Cocoa & Forests Initiative
- 2020: Veröffentlichung des ersten Cocoa Life CFI-Fortschrittsberichts zur Einführung unserer CFI-Aktionspläne
- Laufende Maßnahmen: Fortsetzung der Partnerschaft mit dem Ghana Cocoa Board und dem UNDP zur Verteilung von Schattenbäumen und zur Bereitstellung von Tools für die Verwaltung und Planung natürlicher Ressourcen für Kakaobauern und ihre Gemeinden
"Wir glauben, dass Partnerschaften zwischen der Privatwirtschaft und der Öffentlichen Hand von entscheidender Bedeutung für den Umbau des Kakaosektors und die Bekämpfung der Abholzung sind, da mit dieser Zusammenarbeit die Ressourcen und das Fachwissen von Regierungen, Geldgebern, Industrie, Lieferanten und - vor allem - Landwirten gebündelt werden können. Ich freue mich, dass sich die Akteure des Kakaosektors dazu bereit erklärt haben, bei der Cocoa & Forests Initiative zusammenzuarbeiten."
Hubert Weber, Executive Vice President und President, Mondelēz Europe
Cocoa Life schult junge Menschen in Kakao verarbeitender Unternehmenspraxis und bietet die Möglichkeit, mit Kakaobauern zusammenzuarbeiten. So können sie ihr Wissen über die Tätigkeit und gute landwirtschaftliche Praxis erweitern. In Indonesien haben einige junge Mitglieder unserer Kakao Gemeinden ein neues Projekt ins Leben gerufen, um diese Fähigkeiten anzuwenden. Zu diesem Projekt gehörte die Herstellung von Naturdünger aus organischen Abfällen (zum Beispiel Pflanzen), der dann an die Kakaobauern weiterverkauft wurde. Qualifizierte junge Menschen sind hervorragend dazu geeignet, den Wandel voranzutreiben